Müller Opladen GmbH

Müller Opladen GmbH

Jeder kennt die architektonisch beeindruckenden Rohrkonstruktionen, die Fußballstadien oder auch Flughafen zieren und deren Äußerem „das gewisse Etwas“ geben. Die wenigsten machen sich jedoch Gedanken darüber, wie diese teils riesigen und schweren Rohre vorbereitet werden müssen, um letztlich an der geplanten Stelle zu landen. Hier kommt die Leverkusener Maschinenbaufirma Müller Opladen ins Spiel: Sie stellt unter anderem Maschinen her, um thermisch, d.h. hier per Plasma- oder Autogenschneidtechnik, Konturen in Rohre oder Stahlträger zu schneiden, damit diese Bauteile zu einem späteren Zeitpunkt auf den Baustellen miteinander verbunden werden können. Aus dem Rheinland beliefert Müller Opladen für solche Bauprojekte heute die Stahlbauindustrie der ganzen Welt, denn „die Maschinen werden in jedem Land benötigt“, wie Geschäftsführer Ralf Hamacher erklärt. Bis heute hat Müller Opladen Maschinen in 72 Länder verkauft und immer noch im Einsatz.

Moderne Maschinen für große Zeitersparnis

Der Diplom-Kaufmann Hamacher übernahm das heutige Geschäftsfeld Rohrschneidtechnik Ende der 90er Jahre, nachdem die eigentliche Firma Müller Opladen zuvor von dem Mutterkonzern zerschlagen worden war. Hamacher restrukturierte den Geschäftsfsbereich und passte diesen in Bezug auf die Produkttechnologie und den Vertrieb globalen Marktbedürfnissen an. Anschließend kaufte Hamacher noch von einem dritten Unternehmen den Geschäftsbereich automatisiertes Schweißen und integrierte diesen unter dem Dach von Müller Opladen. Damit ist Müller Opladen heute in der Lage komplexe Werkstücke aus Stahl sowohl zu trennen als auch später in einer anderen Form wieder zusammenzufügen. Für komplexe Rohrkonstruktionen, wie sie für Bohrplattformen, den chemischen- und petrochemischen Anlagenbau, benötigt werden, müssen Rohre möglichst effizient zugeschnitten und zusammengeschweißt werden. „Die Rohre, von denen wir hier sprechen kosten oft um die 10.000 US-Dollar, da ist es natürlich wichtig, dass Materialverschnitt vermieden wird. Mit unserer selbst entwickelten Software und unserem eigenen, speziellen Schneidekopf sind unsere Maschinen sehr effizient: Die Projektlaufzeiten verkürzen sich,und da weniger Ecken und Kanten anfallen, benötigen die Verarbeiter beim Schweißen rund 30 Prozent weniger Zusatzstoffe“, führt Hamacher aus. Zudem sparen die Maschinen von Müller Opladen Zeit: Ein Rohr von 6 Metern länge mit einem Durchmesser von 800 mm, 30 mm Wandstärke und einem Gewicht von 5 Tonnen müsste ohne Maschinen in mühsamen Einzelschritten – von der Schablonenerstellung über das Aufzeichnen der Kontur bis hin zum eigentlichen Schneiden und anschließendem Schleifen – bearbeitet werden. Für einen Arbeiter bedeutet dies 10 Stunden Arbeit, also eine komplette Tagesschicht mit zusätzlichen Überstunden. Die Maschinen von Müller Opladen schaffen diese Arbeit in 15 Minuten. „Uns ist wichtig, dass wegen unserer Maschinen niemand entlassen werden muss – die verarbeitenden Betriebe haben jedoch die Möglichkeit, ihre gut ausgebildeten Arbeitskräfte mit wichtigeren Aufgaben zu betrauen, sodass der Betrieb insgesamt effizienter Arbeiten kann“, betont Hamacher. Humanitäre Sachverhalte spielen für Hamacher eine ebenso große Rolle wie ökonomische: „Wir sind ein Unternehmen mit einer Seele, die auch von allen unseren Mitarbeitern gelebt wird. Wir arbeiten untereinander sehr gut zusammen und würden niemals einen Kunden irgendwo ‚im Regen stehen lassen‘. Unsere enorme Zuverlässigkeit ist einer von vielen Wettbewerbsvorteilen, die uns von anderen Anbietern unterscheidet und was unsere Kunden unter anderem an uns schätzen.“

Made in Germany

Ein zusätzlicher Pluspunkt, sich auf dem Weltmarkt als Marktführer zu behaupten, ist die Tatsache, dass Müller Opladen ausschließlich in Deutschland produziert. „Unsere Maschinen sind ‚Made in Germany‘. Sie sind robust und langlebig, gleichzeitig aber so effizient, dass sie sich in der Regel innerhalb eines Projektes amortisiert haben“, so Hamacher. Den guten Ruf möchte Müller Opladen auch zukünftig beibehalten, wie Hamacher weiter ausführt: „Wir haben in den vergangenen Jahren sehr viel in die Entwicklung investiert und möchten auch zukünftig noch weiter diversifizieren. Beispielsweise arbeiten wir an Maschinen, die die Prozesse Schneiden und Schweißen vereinen oder an solchen, die für spezielle Anwendungsbereiche einen Wasserstrahl zum Schneiden verwenden.“ Gerade in puncto Entwicklung ist Hamacher froh, sein Unternehmen an einem so günstigen Standort wie Opladen führen zu können: „Hier haben wir den Kontakt zu mehreren Hochschulen, was wichtig für uns ist, denn wir brauchen qualifizierte, junge Leute und Lösungsanregungen.“ Generell liege ihm die Region am Herzen: „Ich bin sehr viel unterwegs, aber ich komme immer wieder gerne hierher zurück und möchte auch nirgendwo anders hin. Hier ist mein Zuhause und auch das meiner Firma. Wir haben in unserem Umfeld eine gute Infrastruktur mit Dienstleistern, Flughäfen und Behörden sowie ein sehr gutes produzierendes Gewerbe, welches uns als Zulieferer dient. Daher finde ich es sehr gut, dass das Rheinische Schaufenster nun zeigt, was mittelständische Unternehmen aus der Region alles leisten bzw. erreichen und wie sich die Firmen in dieser Region gegenseitig unterstützen.“