mio

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Yvonne Schmitz-Grade war mitten im Spanien-Urlaub, als sie sich darüber ärgerte, dass kaum jemand Maßkonfektion für Frauen anbietet. Die Diplom-Ingenieurin für Bekleidungstechnik nutzte die Marktlücke, gründete vor fünf Jahren in Brühl ihre Firma mio und bietet seitdem unter diesem Namen hochwertige Damen- sowie Herren-Maßkonfektion an: Individuelle Stücke in optimaler Passform, gepaart mit kompetenter Beratung – gerade für Frauen ist dies alles wichtig. Diesen Bedarf abzudecken, ist die Besonderheit bei mio. Ihr umfangreiches Wissen aus dem Studium sowie ihre Erfahrungen bei Maßschneider Tom Reimer in Hamburg, für den sie immerhin sieben Jahre lang in der Vollmaßfertigung gearbeitet hat, helfen Schmitz-Grade bei ihrer Arbeit.

Individuelle Dienstleistung

Durch die Maßkonfektion ist es möglich, maßgeschneiderte Kleidung herzustellen, die gleichzeitig bezahlbar bleibt. Während in der sogenannten Vollmaßfertigung in der Regel ein einziger Schneider in seinem Atelier mit seinem Maßband die Maße des Kunden oder der Kundin nimmt, um anschließend das gewünschte Kleidungsstück alleine und per Hand zu nähen, ist der Fertigungsablauf in der Maßkonfektion auf industrieller Basis. Das Maßnehmen des Kunden erfolgt bei mio sehr intensiv mit geschultem Auge, Maßband und sogenannten Schlupfteilen. Dadurch werden nicht nur alle relevanten Kundenmaße erfasst sondern auch individuelle Tragegewohnheiten. Bei mio können maßgefertigte Herrenanzüge bereits ab 699 Euro und Damen-Hosenanzüge ab 499 Euro angeboten werden – ein Herrenanzug aus der Vollmaßschneiderei kostet dagegen in der Regel mindestens 2.700 Euro. Dabei lässt mio fast alles in Deutschland fertigen: „Mein Ziel war und ist es, alles vollständig in Deutschland zu produzieren. Leider gibt es hier mittlerweile nur noch wenige Hersteller, aber alles, was geht, lasse ich in Deutschland fertigen. Die Zusammenarbeit mit beispielsweise asiatischen Herstellern ist für die Maßkonfektion einfach keine gute Basis. Zum einen sind die Transportwege sehr lang, zum anderen ist der enge Austausch mit dem Hersteller deutlich schwieriger als innerhalb Deutschlands“, erklärt Schmitz-Grade.

Trotz der automatisierten Abläufe erfordert die Maßkonfektion ein hohes Maß an Fachwissen. „Maßkonfektion für Damen wird so gut wie gar nicht angeboten, da Schnitte für Frauen aufgrund der weiblichen Proportionen viel schwieriger zu abstrahieren sind“, erläutert Schmitz-Grade und nennt damit gleichzeitig den Grund, weshalb sie mio gegründet hat. „Natürlich bieten wir auch Maßkonfektion für Herren an, doch der überwiegende Teil unserer Kunden sind Frauen, die weder Zeit noch Lust haben, hunderte von Geschäften zu durchsuchen bis sie etwas Passendes finden.“ Daher bietet mio all seinen Kunden einen individuellen Rundum-Service: „Eine Stil- und Outfitberatung gehört immer zu meiner Dienstleistung dazu und selbstverständlich arbeiten wir jenseits von starren Öffnungszeiten. Wir bedienen eine anspruchsvolle Businessklientel, die eben keine Zeit hat, innerhalb der üblichen Öffnungszeiten einzukaufen, deswegen können unsere Kunden natürlich auch am Wochenende oder spät abends Termine bei uns vereinbaren.“

Innovation lohnt sich

Der individuelle Service und die geschickte Nutzung der Marktlücke machen sich bezahlt: Ab 2013 kann mio zusätzlich zum bisherigen Angebot auch das „Kleid nach Maß“ anbieten. Außerdem kommt ein spezieller Firmenservice hinzu, mit dem Mitarbeiter- oder Teamausstattungen umgesetzt werden können, wie beispielsweise einheitliche Kleidung für Mitarbeiter auf Messen o.ä.. Je breiter sich mio aufstellt, desto mehr wächst auch die Klientel des Unternehmens: Längst haben neben z. T. internationalen Kunden aus Zürich, London, Hamburg oder Berlin auch berühmte Persönlichkeiten wie die Ski-Rennläuferin Maria Höfl-Riesch oder die Opernsängerin Anna Maria Kaufmann erkannt, wie einzigartig mio ist. „Für die großartige Anna Maria Kaufmann durfte ich ein Abendkleid anfertigen. Die Anprobe war schon unvergesslich, weil Frau Kaufmann in meinem Atelier eine Arie gesungen hat. Sie dann mit meinem Kleid live auf der Bühne singen zu sehen, war wirklich etwas ganz Besonderes“, ist Schmitz-Grade immer noch begeistert. Mio zeigt also, dass Mut sich lohnt und dass gute Geschäftsideen funktionieren. „Gerade in Deutschland wird man mit ungewöhnlichen oder neuen Ideen häufig belächelt oder schief angeguckt. Deswegen finde ich auch das Rheinische Schaufenster so gut – Brühl und somit auch mio gehören zur starken Wirtschaftsregion Rheinland dazu. Es sollten viel mehr Menschen sehen, wie viele innovative, erfolgreiche Unternehmen wir im Rheinland haben und dass es sich lohnen kann, eigene Ideen umzusetzen“, findet Schmitz-Grade.