Etwa 30 % der gesamten Treibhausgasemissionen in Deutschland entfallen auf das Heizen und Kühlen von Gebäuden – Energieeffiziente Sanierungen können diese Emissionen reduzieren. Aber um bei einem Gebäude feststellen zu können, an welchen Stellen sich die Sanierung lohnt, sind bisher aufwendige Messungen und die manuelle Anfertigung von Grundrissen und/oder Gebäudemodellen erforderlich. Lumoview revolutioniert die Messung und Auswertung: In nur zwei Sekunden scannt das eigens entwickelte Messgerät Innenräume komplett ab.
Revolution in der Digitalisierung von Gebäuden
Auch die Auswertung und Übertragung in Grundrisse und 3D-Gebäudemodelle erfolgt zu großen Teilen automatisiert und mit der Unterstützung von KI. Dabei ist das von Lumoview entwickelte Mess-System so einfach in der Nutzung, dass auch Laien es bedienen können. Die Messung ist denkbar einfach: Das handliche Messgerät wird von einer Person, die im Raum steht, hochgehalten. Nach zwei Sekunden ist die Messung fertig. Das Gerät kann in dieser Zeit nicht nur per Lasermessung ein vollständiges Aufmaß des Raumes erstellen, es sammelt darüber hinaus noch weitere Daten, u.a. Raumtemperatur und Luftfeuchte. Zudem wird eine 360-Grad-Aufnahme des Raumes erstellt, aus der, basierend auf Lidar- und Laserdaten, einfach ein 3D-Modell erstellt werden kann. Mittels acht verbauter Wärmebildkameras wird zudem klar visualisert, an welchen Stellen im Raum eine Sanierung der Dämmung z.B. an Wänden oder Fenstern sinnvoll wäre. Über eine Mobilfunkanbindung werden die Messdaten an die Cloud-Server des Unternehmens gesendet – dabei speichert das Gerät die Daten aber zwischenzeitlich auch lokal, so dass keine ständige Verbindung erforderlich ist. Damit ist auch die Vermessung von Räumen ohne Mobilfunkempfang (z.B. Kellern) kein Problem.
Zu den Kunden von Lumoview zählen große Unternehmen, die ihren Bürobestand analysieren lassen wollen, kommunale Wohnungsunternehmen und Dienstleister im Bereich Energieberatung. Für jede Kundengruppe liefert das Unternehmen spezielle 3D-Modelle im passenden Format, um diese optimal in die jeweiligen Simulationsprogramme einbinden zu können.
Entstanden ist die Idee und das Messgerät aus einem Wunsch von Co-Founder Bernhard Hoffschmidt: Er wollte beim Hausbau gerne mehr über sein Gebäude wissen. Gemeinsam mit Arne Tiddens und Silvan Siegrist wurde 2019 das Unternehmen als Spin-Off des Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) gegründet. Mittlerweile beschäftigt Lumoview am Standort Köln 26 Mitarbeitende, mit einem Frauenanteil von 30% in sämtlichen Abteilungen.
Mit unserer Entwicklung kann eine einzige Person etwa 10.000 Quadratmeter Fläche an einem Tag vermessen. Mit herkömmlicher Technik bräuchten mehrere Leute mehrere Wochen, und wir hätten trotzdem nicht dieselbe Qualität an Daten.
Dr. Silvan Siegrist, Gründer und Geschäftsführer Lumoview Building Analytics GmbH
Lumoview gewann Ende 2019 den Horst Rauck Gründerpreis, 2020 ging das Unternehmen als Sieger des digitalBAU StartUp Awards hervor und wurde mit dem Startup Award Wohnzukunftstag ausgezeichnet. Lumoview belegte den 2. Platz des KUER NRW und wurde mit dem ABE_Award 2020 ausgezeichnet. 2024 konnte sich Lumoview den prestigeträchtigen European Innovation Council (EIC) Accelerator Grants sichern.
Lumoview Building Analytics GmbH | |
Gründungsjahr | 2019 |
Geschäftsführung | Arne Tiddens, Silvan Siegrist |
Standort(e) | Köln |
Mitarbeitende | 26 |
Fotonachweise: © Lumoview Building Analytics GmbH / Dustin Preick / Rio Weber