HHVISION

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„Wir machen Architektur sichtbar“, sagt Architekt Martin Hennrich und klingt dabei eher bescheiden. Die genaue Bezeichnung für seine Arbeit ist „Architektur-Visualisierung“. Wo andere Architekten mit Pappe und Klebstoff ans Werk gehen, um geplante Gebäude für die Investoren „anfassbar“ zu machen, nutzen Hennrich und sein Team Computer.

Erfolg im Team

Auf diese Weise kreieren sie digitale Welten, in denen sich die Auftraggeber schon heute die Bauvorhaben der Zukunft ansehen können: Für die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) hat HHVISION beispielsweise die Haltestellen der Nord-Süd-Stadtbahn digital zum Leben erweckt. Entstanden ist daraus eine Informationsbroschüre, in der die Kölner sich ansehen können, wie die neuen Stationen aussehen werden. Zu den gut 1.700 Projekten des Unternehmens zählen auch die Bauten im Zusammenhang mit dem vieldiskutierten Kölner „Masterplan“, die HHVISION digital erschaffen hat. „Ein Bauvorhaben zu verstehen, ist nur dann möglich, wenn man die Umgebung mit einbezieht. Durch unsere Bilder und Filme können sich die Menschen – ob es nun die Investoren selber sind, Kunden oder Partner – ein Bild davon machen, was auf sie zukommt. Erst dann sind sie in der Lage, Entscheidungen zu treffen“, erklärt Hennrich. Investoren könnten mit genauen Vorstellungen auf die Suche nach Zulieferern gehen und Kunden könnten besser vom Nutzen eines Projektes überzeugt werden.

Im Jahr 2000 wurde HHVISION mit dem Schwerpunkt digitales Entwerfen und Konstruieren gegründet. „Heute sind wir Spezialisten für digitales Bauen und deutschlandweit eines der größten Unternehmen in diesem Bereich“, so Hennrich. Den Erfolg seines Unternehmens erklärt er sich durch die gute Teamleistung: „Wir verwenden keine eigens für uns programmierte Software oder ähnliches. Wir leisten deswegen so außergewöhnliche Arbeit, weil wir als Team gut zusammenarbeiten. Im Grunde ist es wie im Fußball: Einzelne Top-Spieler bilden noch lange keine gute Mannschaft. Unsere 20 Mitarbeiter sind aber nicht nur fachlich absolut qualifiziert, sondern auch perfekt aufeinander eingestellt. Dank dieses eingespielten Teams konnten wir schon viele faszinierende Projekte realisieren.“

In der Welt unterwegs – im Rheinland zu Hause

Zu diesen Projekten zählt beispielsweise eine Stadt in Katar, die so groß werden soll wie Bonn und bisher nur als Film existiert – produziert von HHVISION. Dort werden nicht nur Grafiken angefertigt, sondern auch Filme erstellt, in denen man die Bauvorhaben digital „bereisen“ kann. „Spannend bei dem Katar-Projekt war vor allem, dass wir die Stadt mitkonzeptionieren konnten. Gebäudetypen, Infrastruktur, Kanalisation – all diese Dinge standen noch nicht fest, als Katar uns angefragt hat. Wir konnten unsere Vorschläge einbringen und dadurch eine ganze Stadt mitplanen. So eine Gelegenheit bekommt man wirklich nicht alle Tage“, freut sich Hennrich. Doch auch wenn Katar ein spannendes Projekt für HHVISION war, liegt ein Schwerpunkt des Unternehmens im Rheinland. „Der Bezug zur Region ist in der Architektur grundsätzlich wichtig. Gebäude entstehen immer im Kontext. Außerdem finde ich es sehr schön, Teil der Stadt zu sein und aktiv an ihrer optischen Entwicklung teilhaben zu können“, führt Hennrich aus. Da er sich in Köln so wohlfühlt, freut er sich auch über die Initiative des Rheinischen Schaufensters: „Ich finde die Idee ausgezeichnet. Köln hat viele Vorteile und die Wirtschaft vor Ort gehört auf jeden Fall dazu. Das Rheinische Schaufenster trägt zu mehr Öffentlichkeit bei und hat auf diese Weise einen wichtigen Anteil an der wirtschaftlichen Entwicklung.“

Martin Hennrich ist überzeugt davon, dass Köln und das Rheinland sich auch zukünftig wirtschaftlich gut entwickeln werden. Für sein eigenes Unternehmen plant er ebenfalls neue Innovationen: „Wir produzieren jetzt schon viele 3D-Bilder und –Filme, scannen Gebäude mittels Lasertechnologie und erstellen daraus wiederum 3D-Filme und –Illustrationen. Doch auf diesen Techniken können wir uns nicht ausruhen, da sie irgendwann zum Standard werden. Wir möchten uns breit aufstellen und Innovationen wie Augmented Reality nutzen, bei der man beispielsweise mit seinem Smartphone sehen kann, wie sich der Ort, an dem man sich gerade befindet, durch ein Bauvorhaben verändern wird.“ Spannend ist für HHVISION auch das sogenannte Echtzeit-Rendern. „Beim Rendern versieht man 3D-Modelle digital mit Textur und Licht. Das ist momentan sehr aufwendig und erfordert viel Zeit, doch dank neuester Technik ist es nun möglich, bereits während der Arbeit an einem Bild oder Film zu rendern und dadurch eine wahnsinnige Zeitersparnis zu erzielen“, erklärt Hennrich. So aufgestellt ist der Architekt zuversichtlich, auch in Zukunft weiter zu den Top-Unternehmen in seinem Bereich zu gehören – eine echte Kölner Erfolgsgeschichte also.